How Max Mannheimer got his T 87

T87Mannheimer

On my seventieth birthday in 1990, my brother Edi fulfilled a secret life-long dream. He gave me a vintage car from 1938, a Czech Tatra in silver, which had converted from a wreck into a high-level car in a month-long restoration: three-liter engine, air cooling, oil circulating pump, 75 hp, top speed 160 kph, Rubens inspired curved wings.  As a 15-year-old I had seen such a car on the Novy Jicin (Neu-titschein) city square. He belonged to the hat-maker Hückel, cost as many as five Volkswagens, and attracted many admirers, including my brothers and myself.  Since then, I had dreamed of driving such a car once.  At that time the car was regarded as extremely avant-garde – 55 years later it was still.  It had only one construction fault: because of the all-too-big wheels and the long tail fins, it reacted very sensitively to sidewind. Only one thing helped: slowing down. It also had some quirks because of his age. But I also have quirks. So we matched together wonderfully.

I was indefinitely grateful to my brother. He could not have given me a bigger gift.  The trips I took on the red leather driving seat, are among my best memories.

(Von der Leyen, Marie-Luise: Max Mannheimer. Drei Leben.  S 209-210, München 2012.)

Zu meinem siebzigsten Geburtstag im Jahre 1990 erfüllte mir mein Bruder Edi einen heimlichen Lebenstraum.  Er schenkte mir einen Oldtimer von 1938, ein tschechischer Tatra in Silber, der sich in Monatelanger Restaurierung von einem Wrack in ein Hochelegantes Auto verwandelt hatte:  drei-Liter Motor, Luftkühlung, Öl-Umlaufpumpe, 75 PS, Spitzengeschwindigkeit 160 km/h, rubensartig gewölbte Kotflügel.  Als 15-Jähriger hatte ich auf dem Neutitscheiner Stadtplatz einen solchen Wagen gesehen.  Er hatte dem Hutfabrikanten Hückel gehört, so viel wie fünf Volkswagen gekostet und viele Leute herbeigelockt, die ihn bestaunten, auch meine Brüder und mich.  Seither hatte ich davon geträumt, einmal einen solchen Wagen zu fahren.  Seinerzeit galt er als ungeheuer avantgardistisch – 55 Jahre später war er es noch immer.  Er hatte nur einen Konstruktionsfehler: Wegen der allzu grossen Räder und der lange Heckflossen reagierte er sehr empfindlich auf Seitenwind.  Da half nur eines: langsamer fahren. Auch sonst hatte er wegen seines Alters einige Macken.  Aber Macken habe ich auch.  Insofern passten wir wunderbar zusammen.

Ich war meinem Bruder unendlich dankbar.  Ein grösseres Geschenk hätte er mir nicht machen können.  Die Fahrten, die ich auf dem Roten Ledersitz hinter dem Steuer unternommen habe, gehören zu meinem schönsten Erinnerungen.

(Von der Leyen, Marie-Luise: Max Mannheimer. Drei Leben.  S 209-210, München 2012.)